Per Nachtbus ging es von Kyotos Hauptbahnhof nach Shinjuku, gewissermaßen Tokyos Hauptbahnhof und gleichzeitig der größte der Welt. Angekommen bin ich zwar in einem Stück, dafür aber ziemlich gefickt, da der Typ neben mir sich nicht nur unglaublich breit gemacht hat, sondern auch, selbst wenn er sich wirklich Mühe gegeben hätte, kaum hätte lauter atmen können. Seine Nase hat mir praktisch ins Ohr geschrien. Schlafen war unmöglich. Höchstens ein halbwacher Zustand, der einen im Prinzip müder macht als gar nicht zu schlafen.
In Tokyo angekommen ging es erstmal für eine Nacht ins Hostel. Khaosan Tokyo Ninja in der Nähe von Akihabara. Eigentlich kann ich dieses Nerd-Viertel nicht mehr sehen und besonders abends wird es dort doch recht langweilig, muss ich zugeben, aber das Hostel war, wie auch die anderen der Khaosan-Kette, sehr angenehm, gut ausgestattet und billig. Nach ein bisschen Herumstolpern durch das Meer an Lichtern, Mädels in Maid-Kostümen und Manga über den Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen ging es am nächsten Mittag nach einer viel zu kurzen Nacht zur Bude eines Freundes, der seit kurzem in Tokyo arbeitet. Dort wurde sich erstmal zu dritt auf 9m² einquartiert, was zwar an Komfort zu wünschen übrig ließ, aber dafür kostenlos war.
Shibuya Crossing |
Handy-Photo |
Der Neujahrsmorgen begann dann logischerweise mit einem Kater. Dass ich wenig später Gleichgewichtsprobleme hatte, lag aber nicht an selbigem, sondern an der Tatsache, dass Japan am 1. Januar mal wieder von einem Erdbeben heimgesucht wurde. Angeblich größer, Stärke 7, aber irgendwo im Meer, daher in Tokyo selbst wohl nicht mehr so stark gewesen. Gewackelt hat die gesamte Bude trotzdem und eine interessante Erfahrung war es auf jeden Fall. Gefährlich kam mir die Situation übrigens zu keiner Sekunde vor, was vielleicht eine etwas leichtsinnige Einstellung ist.
Am 2. Januar ging es dann wieder per Nachtbus von Shinjuku zum Kyotoer Hauptbahnhof zurück. Selbes Spiel. Kaum geschlafen, aber diesmal immerhin kein Krawallatmer neben mir.
Achya, ich bin krank geworden. Zwar erst wieder hier in Kyoto, aber sicherlich aufgrund der Temperaturen in Tokyo und der zu leichten Kleidung, kombiniert mit dem frostigen Wind, der dort stellenweise wütete.
Hier zwei meiner Einkäufe:
Kreuz mit Nieten. |
Schwarzer Poncho. Si Señor. |
Den schwarzen Poncho würde ich gerne klauen... Hoho!
AntwortenLöschenAch, leichtsinnig ist das nicht. Wenn die Menschen in deinem Umfeld nicht gerade panisch das Gebäude verlassen, werden sie schon recht haben: mehr als zwanzigjährige Erfahrung > viermonatige Erfahrung.
AntwortenLöschenEs spricht für deine gelungene Anpassung.