Samstag, 26. Mai 2012

Der vergangene Monat - Osaka Aquarium bis Aoi Matsuri

Schon über ein Monat vergangen seit dem letzten Eintrag. Es ist in der Tat nicht leicht, so einen Blog zu führen. Das liegt wie immer natürlich zum einen daran, dass es so am anderen Ende der Welt eigentlich schon recht viel besseres zu erleben gibt, als Blog-Einträge zu tippen. Andererseits liegt es selbstverständlich auch ein wenig an meiner Faulheit, eben solche Scheisse zu tippen, selbst wenn ich nichts bessers zu tun hätte. Zudem mag die Veröffentlichung von Diablo 3 ebenfalls ein wenig dazu beigetragen haben, dass ich diesem Blog zu wenig Aufmerksamkeit schenkte.
So, jetzt aber genug der schlechten Ausreden und Rechtfertigungen. Ein paar Worte zum vergangenen Monat. Man bediene sich am Buffet meines ereignisreichen Lebens:

Natürlich ging das meiste meiner täglichen Zeit wie immer für die Uni drauf. Damit will ich nicht sagen, dass ich außergewöhnlich viel gelernt hätte, sondern lediglich dass ich ein anständiger Typ bin, der regelmäßig seine Vorlesungen besucht.
Ich kann mich nichtmal genau erinnern, wann es war, aber es dürfte Ende April gewesen sein, als ich mich mit ein paar Freunden auf in Osakas Hafengegend machte, um das dortige Aquarium und das dortige Getier zu bestaunen. Es hat leider den ganzen Tag über in Strömen geregnet, aber selbst im Aquarium selbst, blieb einem das Wasser logischerweise nicht erspart. Jedenfalls war besagtes Aquarium ziemlich schick, auch wenn wir alle bedauerlichweise feststellen mussten, dass das gelgentliche Reinigen der Glasscheiben der einzelnen Tanks das Besichtigen der dahinter liegenden Fischbestände unglaublich erleichtern würde. Ansonsten war der Besuch aber durchaus cool und ich durfte mal wieder feststellen, dass die Welt unter Wasser ziemlich abgefahrener Scheiss ist. Jedenfalls war an Fischen und sonstigem Getier alles vorhanden, von winzigen Varianten, die sich in Schwärmen zu tausenden zusammen rotteten, über Riesenkrabben, bis hin zu gigantischen Rochen und Haien. Besonders gefielen mir übrigens die diversen Quallen, die man aus nächster Nähe bestaunen durfte. Der Oscar für die glaubwürdigste Darstellung von außerirdischen Lebensformen geht jedenfalls direkt an diese wabbernden Tiefseegeister.
Leider waren die meisten Fische (wie das Lebewesen generell so an sich haben) meist in Bewegung, weswegen Schnappschüsse in der Regel verschwommen oder dank der mäßigen Lichtverhältnisse sonstwie zunichte gemacht wurden. Außerdem will man den Teilen ya nicht mit gleißendem Blitzlicht ins Gesicht ballern und sie so geblendet aber fröhlich ins nächste Haifischmaul schwimmen lassen.










 Und hier meine 2 Favoriten:



Anfang Mai ging es erneut mit einigen anderen Leute an den Rand der Berge Kyotos, wo wir direkt am Flussbett ein Barbecue veranstalteten. Gegrillt wurde das Fleisch mit nichts weiter als einem Rost, auf Steine gelegt, die man aus dem Fluss geholt hatte. Das Wetter hat zwar nur bedingt mitgespielt, aber angenehm genug, um draußen zu grillen, war es trotzdem. Unterstützt wurde diese sommerliche Atmosphäre jedenfalls von den vielen im seichten Fluss spielenden Kindern einiger Leute, die in der Nähe ebenfalls ihr Fleisch über die Glut hielten. Eben diese Kinder waren übrigens kleine verzogene, aber ziemlich putzige Kerlchen, die ständig versuchten, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen oder uns zu zeigen, wie man Steine auf dem Wasser springen lässt und sogar keinerlei Angst davor hatten, die großen, coolen Ausländer mit Wasser zu bespritzen.

Vor 2 Wochen packte mich dann mal wieder das schlechte Gewissen und ich hatte das dringende Bedürfnis, Sightseeing zu betreiben, um Japan nicht ohne ausreichend Kulturprogramm zu verlassen. Also begab ich mich diesmal zum Sanjuusangendou, einem Tempel in der Mitte Kyotos, in dem sich 1001 lebensgroße, goldene Statuen des Bodhisattva der tausendarmigen Kannon befinden, die sich übrigens alle voneinander unterscheiden. Weiterhin gibt es in der Tempelmitte auch noch eine überdimensioale Statue besagter Kannon und insgesamt 28 Wächterstatuen, inklusive Statuen von Fujin (Gott des Windes) und Raijin (Gott des Donners).
Alles in diesem Tempel zählt übrigens zu den nationalen Kulturgütern Japans. Wer davon nicht beeindruckt ist, der ist von gar nichts beeindruckt. Leider sind innerhalb des Gebäudes keinerlei Photos erlaubt und weil ich sowas durchaus respektiere, gibt es an dieser Stelle kein eigenes Bildmaterial von dem ganzen Spektakel. Man begnüge sich trotzdem mit einem Bild aus dem Internet.
Im Anschluss sah ich mir noch einen weiteren Tempel an, dessen Name mir spontan entfallen ist und zum Recherchieren des selbigen fehlt mir die Muse. Wer es anhand der Bilder erkennt, hat gewonnen. Einen köstlichen gedeckten Apfelkuchen und den Ruf eines komischen Typen.












Letzte Woche fand übrigens das sogenannte Aoi Matsuri statt, das zu den berühmtesten 3 Festen Kyotos gehört. Leider ist dieser Ruf völlig ungerechtfertigt, denn das Ganze verläuft mehr als unspektakulär und es war eigentlich nur eine Parade von völlig identisch angezogenen Personen zu sehen. Zwar gibt es diverse Riten, die an den zugehörigen Schreinen des Festes durchgeführt werden, und sogar berittene Bogenschießkunst zu begutachten, allerdings blieb mir dies aufgrund der Tatsache verwehrt, dass ich nach der Parade zum Unterricht musste. Den Namen trägt das Fest übrigens aufgrund der Aoi-Pflanze, deren Zweig das Outfit eines jedes Mitglieds der Prozession ziert.






Das war es erstmal für den Moment. Im nächsten Eintrag werde ich ein paar Worte zum Kobe Matsuri verlieren, das ich am letzten Wochenende besuchen durfte. Herren der Schöpfung dürfen sich schon jetzt auf die Bilder freuen.