Sonntag, 5. Februar 2012

Triumphale Rückkehr

Durchaus, der Titel erregt Aufmerksamkeit. Leider geht es nur um meine Rückkehr zum Schreiben eines Eintrages, was eigentlich nicht besonders triumphal ist, ich weiß.

Es gibt nichtmal besonders viel zu erzählen. Im Januar beschäftigte ich mich hauptsächlich damit 6 Hausarbeiten zu schreiben und für die Klausuren zu lernen, die ich seit Mittwoch hinter mir habe. Da ich zwischenzeitlich auch noch krank wurde, hat sich mein Leben prinzipiell auf Lernen, Uni und Zocken beschränkt. Da jetzt aber die Semesterferien begonnen haben, ist es definitiv mal wieder Zeit für Party. Oder wie man in erhabeneren Kreisen auch sagt: Partey. Weiterhin ist es ebenso mal wieder an der Zeit, sich der kulturellen Vielfalt Kyotos (und seiner Umgebung) hinzugeben. Für die kommende Zeit stehen abgesehen von Kyotos Tempeln und Gärten nämlich auf jeden Fall auch noch Nara, Kobe und Hiroshima an.
Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, mir hierfür noch eine kleine Digitaldingenskamera zu kaufen, da ich in letzter Zeit so oft unterwegs war und wundervolle Motive vorfand, ohne meine beschissene 17-Tonnen-Spiegelreflexkamera mitzuführen.

So. Da ich gerade nichts besseres zu berichten habe, wird nun die Liste der Dinge in Japan, die scheisse und weniger scheisse sind ergänzt. Und ich erwähne auch an dieser Stelle sicherheitshalber noch einmal: Ich liebe dieses Land. Dass die Liste nicht Dinge in Japan, die toll und weniger toll sind heißt liegt lediglich an der Tatsache, dass die aktuelle Bezeichnung die Aura meine unnahbare Coolness und meinen aufgesetzten, jedoch durchaus begründeten Weltenhass viel besser unterstreicht. Man lese ehrfürchtig.

Dinge in Japan, die scheisse sind:

  • Die Art der Japaner mit Energie (Strom und Benzin) umzugehen ist bescheuert. Der Motor bleibt an während man einkaufen geht und das gesamte Land wird mit stromfressenden Klimaanlagen geheizt.
  • Das japanische Schulsystem entbehrt jeglicher Logik und basiert lediglich auf dem exakten Wiederholen des vom Lehrer vorgekauten, ohne es aber tatsächlich zu verstehen.
  • Der Wind in Kyoto bläst einem wirklich immer ins Gesicht und ändert man die Richtung tut es der Wind früher oder später auch (zu erkennen an den Fahnen, die vor jedem Geschäft stehen)
  • Obwohl hier jeder mit dem Fahrrad fährt, wird man als Fahrradfahrer wie ein Aussätziger behandelt und darf nichtmal in der Innenstadt parken (Fahrräder werden halbwegs regelmäßig von offizieller Seite aus dem Stadtbild entfernt)
  • Japaner legen oft eine grausige Unmenschlichkeit an den Tag, indem sie sich einen Dreck um ihre tatsächlichen Handlungen scheren, sofern dabei ein sozialer Kodex eingehalten wird.
  • Japan hat zusammen mit Amerika ACTA entwickelt.
  • Auch wenn man schlank ist, fällt das Einkaufen hier oft schwer, weil einfach die Schnitte der Kleidungsstücke oft nicht mit westlichen Körper kompatibel sind.
  • Japanisches Supermarkt-Brot ist schlichtweg Kuchen. Man meint, Brot zu kaufen und es mag auf den ersten Blick ansatzweise so aussehen wie Brot, aber es schmeckt einfach nur nach Kuchen. Und nein, ich habe keinen Kuchen gekauft.
  • In vielen Restaurants ist aus mir unerklärlichen Gründen bei einem Besuch mit mehreren Leuten getrenntes Bezahlen nicht möglich.
  • Natto.


Dinge in Japan, die weniger scheisse sind:

  • Besonders im elektronischen Bereich erscheint hier praktisch alles früher. So z.B. die PlayStation Vita.
  • Unabhängig vom Wetter tragen Frauen hier auch im tiefsten Winter Miniröcke und Hotpants.
  • Es wird im Winter verglichen mit Deutschland um einiges weniger kalt.
  • Die richtigen Clubs (besonders in Tokyo) sind in der Regel um einiges unterhaltsamer als ihre deutschen Pendants.
  • Japanische Architektur (ob alt oder neu) und Botanik (ob künstlich angelegt oder natürlich) sind sehr ansehnlich und besonders Tempel und Gärten wirken extrem beruhigend.
  • Häufige kurze Zugfahrten mögen sich negativ auf den Geldbeutel auswirken, aber besonders längere Zugfahrten sind sehr erschwinglich (wenn man nicht gerade mit dem Shinkansen reisen möchte)
  • Während man in Deutschland oft lange Strecken zu diversen Sehenswürdigkeiten zurücklegen muss, reiht sich hier in Kyoto ein besuchenswerter Ort an den nächsten.
  • Es findet, übertrieben gesprochen, jeden zweiten Tag ein お祭り (Fest) statt, sei es nun in Tempeln, oder sonstwo.

An dieser Stelle ist vorerst Schluss. Dafür gibt es aber mal wieder ein paar spontane Schnappschüsse von unterwegs.




Und hier noch 3 Photos vom 吉田神社祭り (Yoshida-Schreinfest). Aufgrund fehlenden Equipments für gelungene Nachtaufnahmen mit einer Spiegelreflexkamera und meiner persönlichen Unfähigkeit, gelungene Nachtaufnahmen damit zu machen, bekommt ihr nur die Laternen zu sehen, die im Dunkeln sowieso am coolsten aussehen. Und ein Photo, das mit Blitz geschossen wurde. Ganz große Kunst.



5 Kommentare:

  1. Ich hoffe mal deine Klausuren verliefen ebenso triumphal, wie deine Rückkehr ins Internetz. Auf dass du uns über die vorlesungsfreie Zeit weiterhin mit unterhaltsamen Ergüssen, sowie gekonnten und auch weniger gekonnten Fotografien deinerseits unterhalten magst.
    Allerdings hat sich in deiner Liste von Dingen, die an Japan scheiße und weniger scheiße sind ein Fehler eingeschlichen. Und zwar ist die Tatsache, dass jedes Brot nach Kuchen schmecktals scheiße aufgelistet. Wobei wir uns doch wohl alle einig sind, dass Kuchen geil ist?! Oder sagen wir stattdessen lieber, weniger scheiße.
    Grüße, Fresh Galactic President Superstar McAwesomeville Maik

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  2. Dass Kuchen geil ist, ist durchaus richtig, aber in Deutschland hast du wenigstens die Auswahl zwischen Brot und Kuchen, aber hier gibts eben nur letzteres. Selbst wenn du ersteres gekauft hast.

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  3. Erdbeermonsterholic9. Februar 2012 um 00:04

    Ich bin mal stark dafür, dass du dir eine leichtere Cam holst! Ich will wieder viele schöne Bilder sehen :]

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  4. Gelesen. Für gut befunden. Weitermachen.

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  5. Für die nächste Triumphale Rückkehr dann am Besten noch eine Liste mit dem seltsamsten Shit aus Japan. Wie sowas hier doorknobgirl.tumblr.com oder was auch immer du da fernab von Internetskurilitäten vorfinden magst.

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