Freitag, 23. März 2012

Im Märze - Eine stellenweise kryptische Zusammenfassung

Die (mal wieder) ausbleibenden Einträge gründen sich auf die ungebremsten Sightseeing-Wellen, gepaart mit sozialer Interaktion, die seit Anfang März über mich hereinbrachen und brechen. Nach zügellosem Rumgammeln zu Beginn der Semesterferien machte ich mich vor kurzem auf nach Tokyo, um dort Freunde aus der deutschen Heimat zu besuchen, die den tollkühnen Entschluss fassten, 3 Wochen lang in der Hauptstadt zu eskalieren. Wie immer ging es also mit dem Nachtbus von Kyoto nach Tokyo und nach einer erneut schlaflosen Nacht ins doch recht angenehme Hostel/Hotel (Juyoh), in dem auch der Rest residierte. Mein persönliches Highlight der Unterkunft waren übrigens die jedem Gast zur Verfügung gestellten Yukata (wer es nicht kennt, googelt gefälligst selbst).
Um den Eintrag nicht unnötig zu strecken, fassen wir den diesmaligen Tokyo-Aufenthalt doch einfach so zusammen: Harajuku/Shibuya, Party, Party, Alkohol, Herumstolpern, halbherziges Sightseeing, Regen, Tütensuppe, Party, Regen, Schlafen, Verschlafen. Neben ein paar geilen Club-Abenden in Roppongi versammelten sich am letzten Tag übrigens auch einige der Bonner Auslandsstudierenden und japanischen Ex-Austauschstudenten zur Nomihoudai. Schicke Sache, so ab und an mal ein paar altbekannte Gesichter wieder zu sehen.



Anonyme Gangster







 
Am 9. März dann per Nachtbus aus Shinjuku zurück nach Kyoto und zwar in Begleitung der fabulösen Miss L. Während es ihr dank asiatischen Genen, die es einem offensichtlich ermöglichen an jedem erdenklichen Ort zu nächtigen, keineswegs schwer fiel, Schlaf zu finden, starrte ich mal wieder mit dem MP3-Player im Anschlag in die Dunkelheit. Besagter Dame ist es auch zu verdanken, dass die folgende Woche reichlich mit Programm gefüllt war, von dem sogar das meiste eingehalten wurde. Unter anderem kam ich sogar in den Genuss so mancher Sehenswürdigkeit, die ich mir bisher aus Faulheit oder Zeitmangel selbst noch gar nicht zu Gemüte geführt hatte. Fushimi-Inari-Schrein, Goldener Pavillon aka Kinkakuji, Kiyomizudera und die mit Maikos gesäumten (haha, mit Maikos gesäumt. Ich bin so ein Poet.) Straßen Gions mussten natürlich dran glauben. Abends beschränkten wir uns während dieser Zeit neben diversen kulinarischen Abstechern meist mit semi-cineastischem Rumgegurke und philosophischem Diskurs bei einem Glas Brandy und reichlich Prostituierten. Sprich: Filme und Unterhaltung. Obwohl sogar die ein oder andere Party anstand. Unsere Füße und Kraftreserven waren aber anderer Meinung.


Miss L




Zurecht werde ich auch im Fushimi-Inari-Schrein verehrt















Wo wir schon bei Füßen und somit umständlichen und altgedienten Fortbewegungsmitteln sind, muss ich gerade bei umständlich und altgedient doch an meine Eltern denken, die sich seit Freitag ebenfalls in Kyoto aufhielten. Dieser Umstand führte dazu, dass ich auch jetzt, wo ich letzten Montag wieder zwangsentvietnamisiert wurde, vom Sightseeing nicht verschont blieb. Fushimi-Inari-Schrein Reloaded sozusagen. Gestern zum Beispiel begleitete, oder besser führte ich meine werten Erzeuger nach Arashiyama, um mir bei Sonnenschein und wolkenlosem Himmel in Erinnerung rufen zu lassen, warum das Teil übersetzt Berg des Sturmwindes heißt. Dank Orkanböen und interkultureller Inkompetenz seitens meiner Eltern war es allerdings kaum unterhaltsam, aber eine Besichtigung der Villa des verstorbenen japanischen Filmstars Okochi Denjiro führte mir vor Augen, warum ich doch in Erwägung ziehen sollte, ein vor Geld stinkender Drecksack zu werden. Ein Drecksack bin ich immerhin schon. Ich würde mir jedenfalls ohne zu zögern eine ähnlich schicke Behausung in die Pampa pflocken. Außerdem hatte man dort traditionell zubereiteten grünen Tee am Start, der sich, wie auch der Rest der Lokalität als durchaus geschmackvoll offenbarte.














Heute stand dann noch ein Besuch des Nijo-Schlosses an, dass mich besonders beim Durchschreiten der Innenräume ziemlich wehmütig und vermissend auf das japanische Altertum und seine Lebensweise zurückblicken ließ. Zudem versorgte mich der sogenannte Nachtigallen-Boden, der beim Betreten ein einzigartiges, vor Eindringlingen warnendes Gequietsche von sich gibt, fast mit erektionsartiger Begeisterung. Nach einem gemeinsamen Abendessen wurden die Eltern jedoch schon wieder gen Heimat geschifft. Aviar.


Der März war jedenfalls ne sehr geile Sache, zumindest bis Anfang dieser Woche, aber meine Eltern raubten mir gewissermaßen den letzten Nerv. Und ich bin seit gestern dezent krank, was mich sogar dazu veranlasste noch vor Mitternacht erschöpft einzuschlafen. Ich brauche Urlaub vom Urlaub. Photos sind hier auch irgendwo. Zwischen den Zeilen.

Endlich von der Polizei beim widerrechtlichen Abstellen meines Fahrrads erwischt worden

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