Ich hätte diesen Eintrag auch alternativ Dinge in Japan, die scheisse und weniger scheisse sind nennen können. Dass er nicht Dinge in Japan, die toll und weniger toll sind heißt, liegt übrigens gar nicht unbedingt an meiner negativen Grundeinstellung zu allem, sondern daran, dass scheisse cooler klingt als toll. Cool wie ich bin, mache ich mir dies zu Nutze, um den Leser wissen zu lassen, wie badass ich bin. Naja, zum Thema. Eine Liste, die übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit im laufenden Jahr fleißig ergänzt wird.Dinge in Japan, die scheisse sind:
- Unbedingte Regeltreue. Egal wie sinnlos die Regel auch sein mag oder wie viele sinnvollere Alternativen es gäbe, die Regel muss eingehalten werden.
- Überirdisch schlecht isolierte Gebäude.
- Der sogenannte 終電 (Shuuden). Der letzte Zug fährt hier nämlich um kurz nach Mitternacht. Nach Hause kommt man dann nur noch zu Fuß, mit dem Rad oder dem Taxi.
- Aufgrund der in der Natur des Japaners liegenden freundlichen Art, ist oft eine ernst gemeinte Aussage nicht mehr von Heuchlerei zu unterscheiden.
- Die meisten Waschmaschinen betreiben hier nur eine Kaltwäsche.
- Der Großteil der Menschen in Kyoto ist entsetzlich verschlossen und Kontakte zu Einheimischen aufzubauen dementsprechend schwer.
- Lebensmitteleinkäufe sind verhältnismäßig teuer und die Auswahl bescheiden. Besonders wer nicht auf westlichen Kram verzichten kann, wird schnell ein unerklärlich großes Loch in seinem Geldbeutel entdecken.
- Ist man auch nur in der Lage, sich auf Japanisch zu bedanken, bekommt man von allen Seiten stets zu hören, man habe ein ach so unglaubliches Sprachtalent. Auf die Dauer nervig.
- Zu viel Chlor im Wasser.
- Eintrittspreise für Clubs liegen hier zwischen umgerechnet 20 und 40 Euro.
- Die Qualität gekaufter Kleidung lässt im Regelfall zu wünschen übrig.
- Alkoholische Getränke enthalten hier zumeist kaum Alkohol.
- Man fühlt sich eigentlich immer underdressed. Ganz Japan ist ein Laufsteg.
Dinge in Japan, die weniger scheisse sind:
- Auswahl und Bezahlen des Essens in vielen Restaurants an Automaten, was Warten auf den Kellner und ähnliche Probleme eliminiert.
- Nahezu alles hat 24 Stunden am Tag geöffnet und das natürlich auch am Sonntag.
- Verkehrsregeln werden hier lediglich nach eigenem Ermessen eingehalten.
- Die Service-Kultur ist wohl der jeden anderen Landes überlegen. Hier ist der Kunde nicht König, hier ist er Gott.
- Wer Shopping mag, wird Japan lieben. Im Prinzip kann man hier alles kaufen. Sie suchen eine handbemalte, goldene Statue eines Frosches mit Piratenhut, die auf einem Sockel aus Weltraummüll platziert wurde? Die Straße runter, links.
- Das Essen ist lecker und auch noch gesund.
- Sind Japaner betrunken, sind sie nicht nur offener, sondern auch um einiges angenehmer als europäische Alkoholkonsumenten.
- Man wird partout nicht bestohlen. Es sei denn, es handelt sich um ein Fahrrad oder einen Regenschirm. An allem anderen haben Japaner anscheinend kein Interesse oder sind einfach ehrlicher als der Rest der Welt.
- Die Hilfsbereitschaft der Japaner, besonders gegenüber Ausländern, ist kaum zu überbieten. Wodurch auch immer sie bedingt sein mag.
Mehr wird folgen.
Hier ein paar Photos.
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| Ein Vogel. |











